Anruf für ein Student-Lohn
Studentenbereich des Europäischen Netzwerks der Grund- und alternativen Gewerkschaften – Union syndicale étudiante (BE) – SUD-Etudiant-e-s et précaires (CH) – Solidaires étudiant-e-s (FR)
Angesichts der Situation in Europa und auf der ganzen Welt, der stetigen Angriffe, die wir erdulden mu¨ssen und der schleichendenden Verschlechterung unserer Lebens- und Arbeitsbe- dingungen, mu¨ssen wir uns nach neuen Perspektiven umsehen und uns auf neue Formen des politischen Kampfes einlassen, die es uns erlauben, unsere Situation auf emanzipatorische Art und Weise neu zu denken.
In Anbetracht dessen, dass…
- jede sich in der Ausbildung befindende Person, erwerbst¨atig oder nicht, systematisch diskriminiert wird, dass die o¨konomisch und politisch M¨achtigen ihr die vollwertige Mit- gliedschaft in dieser Gesellschaft sowie jede moralische, soziale und materielle Autonomie aberkennen;
- die sich in Ausbildung befindenden Personen je la¨nger je mehr sozial bevormundet werden und als Argument dienen, die Arbeitsbedingungen und Löhne nach unten korrigieren zu können;
- diese Personen, unabha¨ngig ihrer Ausbildung einen intellektuellen und materiellen Beitrag leisten, der direkt oder indirekt von Unternehmen, von Bildungsinstitutionen oder von der Forschung wertgeschätzt wird;
- die geleistete Arbeit der sich in der Ausbildung befindenden Personen zwar manchmal messbar und von wirtschaftlichem Nutzen, jedoch nicht weniger wertvoll ist, wenn dies nicht der Fall ist. Sie ist genauso real und greifbar, wenn der Beitrag, den sie leistet, kultureller, sozialer oder bildungspolitischer Art ist. Wenn die Arbeit auch nicht der gängigen kapitalistischen Definition von Arbeit entspricht, ist sie nichtsdestotrotz Arbeit, im Sinne, dass sie einen Beitrag zur Befriedigung sozialer Bedu¨rfnisse leistet;
- es für die Emanzipation der sich in Ausbildung befindenden Personen unumga¨nglich ist, dass die Institutionen, die strukturell zu ihrer Prekarisierung beitragen, infrage gestellt werden;
Wir fordern einen Student*innen-Lohn, der ab dem Ende der obligatorischen Schulzeit aus-gezahlt wird und der den sich in Ausbildung befindenden Personen eine reelle Autonomie ermo¨glicht und sie von elterlichen, staatlichen und/oder ökonomischen Vormundschaften befreit. Vor allem aber würde mit einem solchen Lohn der Arbeit, der an der Ausbildungsst¨atte nachgegangen wird und immer nachgegangen wurde, Rechnung getragen werden. Wir halten fest…
- dass Student*innen, Lehrlinge und Praktikant*innen Arbeiter*innen sind;
- dass sich in Ausbildung befindende Personen alias Arbeiter*innen das Recht auf Anerken- nung ihrer Arbeit, auf materielle Unabh¨angigkeit, auf ermutigende Studienbedingungen und auf die Wahrung ihrer demokratischen und gewerkschaftlichen Rechte haben;
- dass alle Arbeiter*innen in das Recht auf eine öffentliche, kostenlose, kritische und be- freiende Bildung haben. Es ist deshalb wichtig, dass das Curriculum bis zur Vollja¨hrigkeit fu¨r alle gleich ist. Der Student*innen-Lohn für die weitere Ausbildung knu¨pft unmittelbar ans Ende der obligatorischen Schulpflicht an.
Rund um diese Analysen und Forderungen, einigen wir u¨ber die nationalen Grenzen hinweg unsere Kr¨afte gegen die st¨andigen Angriffe des Kapitals und schaffen eine vereinte und inter- nationale Offensive der Arbeitswelt.
Union syndicale étudiante (USE) – Belgique
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SUD Étudiant-e-s et Précaires – Suisse
www.sud-ep.ch / info@sud-ep.ch
www.facebook.com/SUD.ep.ch
Solidaires étudiant-e-s – France
www.solidaires-etudiant.org
contact@solidaires-etudiant-e-s.org
www.facebook.com/solidairesetudiantes
Interessé-e-s?
Envie de soutenir, de participer?
Cet appel est lancé par le secteur étudiant du Réseau européen des syndicats alternatifs et de base. Il est adressé à toutes les organisations, groupes, collectifs d’étudiant-e-s, de stagiaires, d’apprenti-e-s et au-delà, intéressés à débattre et à s’organiser autour de cette question centrale du travail gratuit et de la revendication du salaire étudiant. Ce texte est la première étape d’un processus que nous espérons fructueux. Il agit comme un texte en proposition et fixe un premier horizon autour duquel nous rassembler.
À la suite de cette première étape, nous organiserons une assemblée européenne avec l’ensemble des forces sociales qui nous aurons contactées et qui sont intéressées d’ouvrir un avenir revendicatif et stratégique sur le salaire étudiant.
Notre objectif est la construction d’un mouvement social offensif, capable de porter cette revendication stratégique par une pratique systématique de la construction du rapport de force, l’action directe et l’auto-organisation des premiers/ères concerné-e-s.